Nina Reithmeier

Pressestimmen zu "Durst"

"...einer der stärksten Grips-Abende aktuell."

Nach den ersten dreißig Minuten hätte man am liebsten den Mantel des Schweigens über „Durst“ am Grips Theater, in der Regie von Florian Fiedler, ausgebreitet:(...)
Dann aber kriegt dieser Abend, der bald auch international touren wird, sein wichtiges Thema doch auf faszinierende Weise zu fassen. Auf ihrem Road-Trip lernen die Jugendlichen die Probleme der Wasserbewirtschaftung in Indien kennen.(...)
Langsam verlagern die Akteure ihr Spiel ins Publikum, laden die Zuschauer zum Mitstampfen ein, als ein Punksong die Hütte kochen lässt: „Selber schuld! Steht alle auf und macht Tumult!“ Aus dieser Aktivierung heraus entsteht dann tatsächlich Raum für Kritik, für ein Nachdenken, für ein Spürbar-werden der Frage, ob Wasser als „blaues Gold“ vermarktet oder allen zugänglich gemacht werden sollte. Und es wird einer der stärksten Grips-Abende aktuell."
Christian Rakow, Berliner Zeitung

"Das GRIPS-Theater bringt hier globale Zusammenhänge in einer Geschichte unter, die erst witzig, dann spannend, schließlich erschreckend und ganz hart wird. (...)
In guter alter GRIPS-Manier beginnt die Revolution im Theatersaal.(...)
Ein rührend aufrührender Theaterabend!"
Susanne Bruha, Inforadio rbb


Für Pauli bedeutet der Trip zunächst mal: Abenteuerurlaub. (...) vergnügen sich die Kids mit dem Dreh eines Bollywood-Movies, in den auch die Hausangestellten Meena (Nina Reithmeier) und Rahman (Robert Neumann) einbezogen werden. Dass Meena eigentlich andere Sorgen plagen als seichte Herzschmerz-Nöte nach Impro-Skript, realisieren die verwöhnten Westkinder erst mal nicht. Tatsächlich liegt der Vater der jungen Inderin im Krankenhaus. Weil er verunreinigtes Wasser getrunken hat.
(...) Auch die realen Massensuizide überschuldeter indischer Baumwollbauern werden Thema. Die Landwirte der Schwellen- und Entwicklungsländer sind ja oftmals in einen Teufelskreis verstrickt. Ihren längst ausgelaugten Boden müssen sie mit Pestiziden und Dünger tränken – womit sie sich letztlich selbst vergiften. Aber was schert’s hierzulande den Käufer des 5-Euro-T-Shirts made in Bangladesh? „Durst“ – Teil einer internationalen Koproduktion des Grips zum Thema Wasser und Mangel – packt die jungen Zuschauer mit eben diesem konkreten Konflikten. Am Ende stehen der Punk-befeuerte Song „Selber Schuld“. Und die drängende Frage: „Was macht ihr ab jetzt anders?“
Patrick Wildermann, Tagesspiegel